Vor einem Jahr starb der langjährige Radio- und Fernsehmoderator des
Saarländischen Rundfunks, Manfred Sexauer in
einem Saarbrücker Krankenhaus.
SR-Intendant
Professor Thomas Kleist sagte damals: „Manfred Sexauer war von Beginn an eine der
prägenden Stimmen der Europawelle Saar und hat beim jungen Publikum durch seine
Kultsendungen viel zum großen, europaweiten Erfolg des Radioprogramms vom
Saarbrücker Halberg beigetragen. Herausragende Beispiele sind die Sendungen
„Hallo Twen“ ab 1965 und „Disco Top Ten“ ab 1975. Mit „Hallo Twen“, der ersten
„Beat-Sendung“ im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, hat er in ganz Europa und
über den damaligen Eisernen Vorhang hinaus Radiogeschichte geschrieben. Die
Sendung vor allem für die jungen Hörerinnen und Hörer war in Konzeption und
Inhalt eine Radiorevolution und richtungweisend für viele anderen
Programmangebote in Deutschland. Sie wurde vielfach kopiert und fand innerhalb
kurzer Zeit zahlreiche Nachahmer. Die Moderatorenlegende Manfred Sexauer blieb
dem Saarländischen Rundfunk und seiner Wahlheimat Saarland bis zuletzt
verbunden.“
Manfred Sexauer,
1930 geboren in Baden-Baden, kam nach Abitur, Schauspielausbildung und einigen
Jahren auf Bühnen in Baden-Baden, Freiburg und Karlsruhe 1964 als Moderator zum
Saarländischen Rundfunk. 1964 war zugleich das „Geburtsjahr“ der Europawelle Saar.
Neben dem legendären
„Hallo Twen“ moderierte Manfred Sexauer weitere Sendungen auf der Europawelle
Saar, etwa „Die Spielbox“, „Der Schlagerkoffer“ oder auch das „Städtequiz“, um
nur einige wenige zu nennen. Zum Radio kam auch bald das Fernsehen hinzu.
Zusammen mit
Kollegin Uschi Nerke moderierte er im Ersten Deutschen Fernsehen von 1972 bis
1985 insgesamt fast 100 Mal den von Radio Bremen produzierten „Musikladen“,
außerdem die „Goldene Europa“, die Galashow des Saarländischen Rundfunks in der
ARD, sowie auch verschiedene Sendungen wie etwa in den 80er-Jahren die
Musiksendung „Clip Klapp“ im SR Fernsehen.
Ein besonderer
Einsatz Sexauers galt den SOS-Kinderdörfern. Mit den Veranstaltungs- und
Sendereihen „Disco Top Ten“ und dann „Showmix“ hat er mehrere Millionen Mark
für die gute Sache eingespielt. Dafür wurde er mit der höchsten saarländischen
Auszeichnung, dem Saarländischen Verdienstorden, sowie dem Bundesverdienstkreuz
am Band ausgezeichnet. Der SR trauert um einen seiner ganz Großen.
Foto: SR
Quelle: Pressemitteilung des SR
Erinnerungen an Manfred Sexauer bei YouTube. Hier gibt es viele Beat Club und Musikladen-Sendungen:
Gemeinsam mit Thomas Gottschalk und Frank Laufenberg bildete Sexauer die Musikgruppe G.L.S. United. Mit dem Stück Rapper’s Deutsch – einer deutschsprachigen Coverversion von Rapper’s Delight – landeten sie im April 1980 auf Platz 49 der deutschen Hitparade. Hier der Song bei YouTube:
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