„Ein Visionär, der den neuen Bundesländern eine
publizistische Stimme gegeben hat“
MDR-Intendantin
Karola Wille, Rundfunkratsvorsitzende Gabriele Schade und
Verwaltungsratsvorsitzender Frank Möhrer zum Tod des MDR-Gründungsintendanten
Udo Reiter
Mit tiefer
Bestürzung hat der Mitteldeutsche Rundfunk auf die Nachricht vom Tod seines
Gründungsintendanten Professor Dr. Udo Reiter reagiert. „Die deutsche
Medienlandschaft, wie wir sie heute kennen, verliert mit Udo Reiter einen ihrer
Gründungsväter, der MDR einen Kollegen und väterlichen Freund“, sagte
MDR-Intendantin Karola Wille in Leipzig. Gerade in diesen Tagen mache der Tod
von Udo Reiter besonders betroffen. Wille: „Er war in den Tagen nach der
friedlichen Revolution einer der großen Gestalter einer neuen demokratischen
Mediengesellschaft im wiedervereinigten Deutschland. Ein Visionär, der mit
Kraft, Überzeugung und politischem Geschick den gerade erst formierten neuen
politischen Strukturen in den neuen Bundesländern eine publizistische Stimme
gegeben hat“.
Die Gremienspitzen
des MDR reagierten ebenfalls tief betroffen.
„Prof. Dr. Udo
Reiter hat als Gründungsintendant des MDR wesentlich dazu beigetragen, dass der
Sender der erfolgreichste Programmanbieter in Mitteldeutschland wurde. Er hat
sich auch sehr intensiv dafür eingesetzt, dass der ARD/ZDF-Kinderkanal KiKA
seinen Sitz in Erfurt hat“, sagte die Rundfunkratsvorsitzende Prof. Dr.
Gabriele Schade.
Der
Verwaltungsratsvorsitzende Frank Möhrer würdigte die Arbeit und Lebensleistung
Reiters. „Der MDR ist ein grundsolide und erfolgreich aufgestelltes
Unternehmen. Daran haben das enorme Engagement und die Weitsicht von Prof. Dr.
Udo Reiter einen maßgeblichen Anteil.“
Udo Reiter wurde am
28. März 1944 in Lindau am Bodensee geboren. Nach dem Abitur 1963 studierte er
Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaften in München und Berlin und
schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr. phil. ab. 1970 begann er ein
Volontariat beim Bayerischen Rundfunk. Dort war er anschließend in
verschiedenen Funktionen journalistisch tätig, von 1986 an als Hörfunkdirektor.
Im Juli 1991 wurde
Udo Reiter zum Intendanten des neu gegründeten Mitteldeutschen Rundfunks
gewählt und in den Jahren 1996, 2002 und 2008 jeweils in diesem Amt bestätigt
bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst Ende 2011. Udo Reiter übte
innerhalb der ARD zahlreiche Funktionen aus, 1997 und 1998 war er Vorsitzender
der Arbeitsgemeinschaft. Daneben fungierte er von 1999 an auch als
Filmintendant innerhalb der ARD und hatte den Aufsichtsratsvorsitz der
Filmeinkaufsgesellschaft Degeto Film GmbH inne.
Quelle:
Pressemeldung des Mitteldeutschen
Rundfunks (mdr)
Auch der Bayerische Rundfunk trauert um seinen
früheren Hörfunkdirektor:
Seine berufliche
Laufbahn beim Bayerischen Rundfunk begann 1970 mit einem Volontariat. 1980
wurde er Leiter der Abteilung Familienfunk, 1983 Chefredakteur Hörfunk und 1986
Hörfunkdirektor. In seine Wirkungszeit fällt die Gründung des ersten deutschen
Informationsradios B5 aktuell im Mai 1991.
"Der Tod von
Udo Reiter bestürzt mich zutiefst. Mit ihm verlieren wir eine große
Persönlichkeit, einen brillanten Denker, einen humorvollen und hochgebildeten
Freund, der in der deutschen Medienlandschaft deutliche Spuren hinterlassen
hat. Sein größtes Verdienst für den Bayerischen Rundfunk war der Aufbau von B5
aktuell - dem ersten Informationsradio in Deutschland. Als Gründungsintendant
des MDR hat er Herausragendes und Bleibendes geleistet. Die ARD prägte Udo
Reiter vor allem als Film-Intendant und in seiner Zeit als Vorsitzender der
ARD. Udo Reiter war dem BR bis zuletzt eng verbunden."
Ulrich Wilhelm,
Intendant des Bayerischen Rundfunks
Quelle:
Pressemitteilung des
Bayerischen
Rundfunks
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