Freitag, 23. Oktober 2015

Radio-Geschichte. 23. Oktober

Der 23. Oktober in der Geschichte des Radios:

Am 23. Oktober 1945 hatte die "Fred Allen Show" ihre Radiopremiere. Der US-amerikanische Schauspieler, Komiker und Radiomoderator Fred Allen galt nicht nur als einer der beliebtesten, sondern auch als einer der am häufigsten zensierten Radiomoderatoren.

Der 1894 geborene Allen kam nach einer Karriere als Boxer und Schauspieler 1932 zum Radio. Zunächst war er in der The Linit Bath Club Revue bei CBS zu hören und ab 1934 in Town Hall Tonight bei NBC, in der er aktuelle Tagesereignisse satirisch kommentierte, Film und Musicals parodierte und ungewöhnliche Gäste interviewte. Dieses Format wurde später für zahlreiche Shows in Radio und Fernsehen in den USA zum Vorbild (zum Beispiel Saturday Night Live und die Johnny Carson Show) und machte ihn im Radio zum Star.
1940 bis 1944 ging er zurück zu CBS und moderierte unter dem Namen des neuen Sponsors das  Texaco Star Theater. Ab 1942 entwickelte er dort auch seine erfolgreichste Comedy-Show, Allen´s Alley.
Als Produzent, Autor und Gastgeber widmete er sich von Herbst 1945 bis Juni 1949 seiner Fred Allen Show bei NBC. Von 1950 bis zu seinem Tod im Jahr 1956 war er vermehrt im Fernsehen zu sehen und hatte 1953/54 sogar eine eigene Fernsehshow. Er erhielt zwei Sterne auf dem Walk of Fame, darunter einen für Radio und wurde 1988 in die Radio Hall of Fame aufgenommen.
Fred allen war von 1928 bis zu seinem Tod mit der Radiomoderatorin Portland Hoffa (1905–1990) verheiratet, die häufig in seinen Radiosendungen zu hören war.

Am 23. Oktober 1956 eskalierte der Volksaufstand in Ungarn gegen das kommunistische Regime. Am Morgen eroberten Aufständische das staatliche Rundfunkgebäude in Budapest. Die Demonstranten wollten ihre Forderungen über den staatlichen Sender verbreiten. Jedoch wurde aus dem Rundfunkgebäude das Feuer auf die Demonstranten eröffnet. Durch ungarische Soldaten gelangten die Demonstranten an Waffen, so dass sie sich zur Wehr setzen konnten; sie stürmten das Gebäude. Es gab Tote auf beiden Seiten. Noch aus dem zerstörten Radiostudio rief die Regierung das Standrecht aus.
Noch in der Nacht zum 24. Oktober richteten die Machthaber im Parlamentsgebäude ein Ersatzstudio ein und begannen von dort aus zu senden. Die Aufständischen wurden über das Radio aufgefordert, die Waffen niederzulegen.
Im Laufe des Nachmittags hatten Demonstranten das Stalin-Denkmal auf dem Heldenplatz gestürzt und mit einem Traktor vor das Parlamentsgebäude gezogen. Die aufständischen Studenten und Schüler wollten die Stiefel der Stalin-Statue stehen lassen, da diese aus Ungarn stammen. Daher wurde die Statue über den Knien mit einem Schweißgerät abgeschnitten. Später wurde sie zerschlagen.
Der Volksaufstand dauerte vom 23. Oktober bis zum 4. November. Auch die Zeit danach war durchsetzt von Verfolgung und Niederschlagung der letzten Widerstand leistenden Gruppen.

Foto: Ines Zgonc [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

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