Donnerstag, 10. Dezember 2015

Radio-Geschichte. 10. Dezember:

Der 10. Dezember in der Geschichte des Radios:

Am 10. Dezember 1927 strahlte die Grand Ole Opry ihre erste Radioübertragung aus Nashville, Tennessee aus.
Die allwöchentlich aus Nashville, Tennessee übertragenen Country-Musik-Konzerte haben seit Jahrzehnten Kultstatus. In den Anfangsjahren wurde aus dem WSM-Studio gesendet, das sich in dem Versicherungsgebäude der National Life-Versicherung befand. Nach einigen Zwischenstationen fand man 1943 eine neue Heimstätte im 3000 Sitzplätze umfassenden Ryman Auditorium, einer ehemaligen Kirche, deren rustikale Innenausstattung ein stimmungsvolles Ambiente für die Konzerte darstellte.
Die Geburtsstunde der Barn Dance Show, der Vorläuferin der Grand Ole Opry, schlug am 28. November 1925 mit dem 77 Jahre alten Fiddler Uncle Jimmy Thompson als erstem Künstler. Von da an wurde die Show jeden Samstagabend gesendet und schnell zu einem großen Erfolg. Erste Stars waren Dr. Humphrey Bate and his Possum Hunters, DeFord Bailey oder Uncle Dave Macon.
1927 wurde die Show in Grand Ole Opry umbenannt.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 10. Dezember 1898 meldete der dänische Physiker Valdemar Poulsen in Deutschland sein erstes Patent auf das sogenannte "Telegraphon" an und begründete damit den Magnetton. Das in zwei Ausführungen beschriebene Gerät war ein Vorläufer aller Tonbandgeräte und Kassettenrekorder und ermöglichte erstmals elektromagnetische Schallaufzeichnung und Wiedergabe. Als Tonträger diente ein Stahldraht.
 Auf der Pariser Weltausstellung von 1900 gewann er damit den Grand Prix, einen Preis, der an die beste Erfindung vergeben wurde. Auf der Pariser Weltausstellung nahm Poulsen auch die Stimme des Kaisers Franz Joseph von Österreich-Ungarn auf; die Aufnahme ist bis heute erhalten geblieben und kann hier nachgehört werden.


Am 10. Dezember 1909 wurde der Nobelpreis für Physik den Pionieren der Funktechnik, Guglielmo Marconi und Ferdinand Braun zugesprochen.

Am 10. Dezember 1923 wurde die Radio-Stunde AG gegründet. Sie war Nachfolgerin der „Deutschen Stunde“. Mit dieser Gesellschaft, die 1924 unter dem Namen „Funk-Stunde AG“ ins Handelsregister eingetragen wurde, begann die eigentliche Gründungsphase der regionalen Sendegesellschaften in Deutschland.

Am 10. Dezember 1924 wurde in Durban, Südafrika, ein stadteigener Radiosender in Betrieb genommen.

Nekrolog:

Am 10.Dezember 1944 starb der Pionier des Informationsmanagements und Begründer der modernen Dokumentationswissenschaft, Paul Otlet. 1934 äußerte er in einer Veröffentlichung die Idee, dass Fernsehapparate mit Radios, Büchern und Telefonen verbunden werden sollten, um ein weltweites Wissensnetz für alle zur Verfügung zu stellen.

Freeman Gosden (rechts)
mit Charles Correll, 1939.
Am 10.Dezember 1982 starb der Hörfunksprecher Freeman Gosden im Alter von 83 Jahren. Er wurde bekannt durch die Rolle des "Amos" in der Radio-Soap "Amos 'n' Andy".  Diese Sitcom war in Manhattans schwarzer Gemeinschaft in Harlem angesiedelt und war von den 1920er bis 1950er Jahren sehr beliebt. Die Originalhörspiele hatten sich zwei weiße Schauspieler ausgedacht,  Freeman Gosden und Charles Correll, die auch die Sendemanuskripte geschrieben und eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Rollen gesprochen hatten, darunter auch die der Titel gebenden Hauptpersonen Amos Jones (Gosdon) und Andrew Hogg Brown (Correll).

Foto: Columbia Broadcasting System (CBS)
 
Quellen:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen