Donnerstag, 17. Dezember 2015

Radio-Geschichte. 17. Dezember:


Der 17. Dezember in der Geschichte des Radios:

Am 17. Dezember 1939 startete Radio Bangladesh in Dhaka den Sendebetrieb. Der Staat Bangladesh existierte damals noch nicht. Er nimmt heute den östlichen Teil der historischen Region Bengalen ein, der 1947 aufgrund der muslimischen Bevölkerungsmehrheit bei der Teilung Britisch-Indiens unter der Bezeichnung Ostpakistan zum östlichen Landesteil Pakistans wurde. 1971 erlangte Ostpakistan infolge des Bangladesch-Krieges unter dem Namen Bangladesch seine Unabhängigkeit. In diesem Befreiungskrieg spielte der Sender eine maßgebliche Rolle: Am 26. März 1971 wurde über das Sendezentrum von Radio Pakistan eine Unabhängigkeitserklärung verlesen, die von einem japanischen Schiff im Hafen von Chittagong aufgefangen und weiter verbreitet wurde.
Bangladesch bedeutet in der Landessprache „Land der Bengalen“ (bangla „bengalisch“ und desh „Land“).

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 17. Dezember 1926 startete die Radiostation KYA-AM, San Francisco, Kalifornien den Sendebetrieb.

Am 17. Dezember 1954 beschloss die Generalversammlung der "SRG" in Basel den beschleunigten Ausbau des UKW-Sendernetzes von Norden nach Süden: Beginnend mit der Nordschweiz über das Mittelland und der Westschweiz zur Südschweiz.

REM-eiland 2006
Am 17. Dezember 1964 brachten die niederländischen Behörden "Radio-TV-Noordzee" zum Schweigen. Der Sender hatte erst am 29. Juli sein erstes Radio-Testsignal ausgestrahlt und im August den regulären Betrieb begonnen.
Die künstliche Insel REM-eiland  befand sich rund 10 km vor der Küste und somit außerhalb der niederländischen Hoheitsgewässer. Da die Plattform jedoch auf dem Kontinentalsockel befestigt war, ergab sich für die niederländische Regierung eine Möglichkeit, gegen den Piratensender vorzugehen. So trat am 12. Dezember 1964 ein Gesetz in Kraft, das die Staatsgrenze auf dem Sockel auf 11,5 km erweiterte – REM-eiland befand sich nun auf niederländischem Territorium. Am 17. 12. kurz vor 9 Uhr setzte ein Marinehubschrauber einen Polizeitrupp auf der Plattform ab. Nach Versiegelung der technische Einrichtung verstummte "Radio Noordzee" auf 214 m.

Foto: Vanderven [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons.

Am 17. Dezember 1978 eröffneten von Entlassungen betroffene Metallarbeiter in in Longwy (Frankreich) ihre eigene Radiostation „Radio S.O.S. Emploi“. Es war eine Redaktion auf die Ankündigung von 15000 Entlassungen.

Am 17. Dezember 1990 begann der Kurzwellensender KTBN, Salt Lake City, Utah, nach einem Eigentümerwechsel mit der Ausstrahlung religiöser Programme.

Nekrolog:

Am 17. Dezember 2014 starb der US-amerikanische Rundfunkjournalist Richard C. Hottelet im Alter von 97 Jahren. Er war der letzte der so genannten Murrow's Boys, einer Gruppe von Radiojournalisten, die unter der Leitung des  CBS-Rundfunkredakteurs Edward R. Murrow von verschiedenen Schauplätzen des Zweiten Weltkrieges berichteten. Hottelet berichtete auch aus Nazideutschland, wurde gefasst und saß vier Monate lang in einem Gefängnis der Gestapo. Am 8. Juli 1941 wurde er im Rahmen eines Gefangenenaustausches in die USA zurück geschickt.
Hottelet berichtete weiter von den Brennpunkten des Kriegsgeschehens. Er arbeitete bis 1985 für CBS und ging dann in den Ruhestand.

Quellen:

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