Am 23. Dezember 1947 wurde bei einer internen
Demonstration bei den Bell Laboratories
erstmals ein Transistor präsentiert. Es war der erste
funktionierende Bipolartransistor, der dort in Form eines Spitzentransistors
entwickelt worden war.
Während eines
Experiments im Dezember 1947 bemerkte der Physiker Walter Houser Brattain, dass
das Halbleitermaterial Germanium Elektrizität leitete, nachdem er es mit zwei
nur minimal voneinander getrennten Kabeln verbunden hatte. Endlich hatte sich
die jahrelange Grundlagenforschung ausgezahlt. "Heureka! Das Ding hat
wieder Strom", soll er ausgerufen haben.
Damit hatte er hatte
ein elektronisches Bauteil gefunden, das die Aufgabe von Elektronenröhren
übernehmen konnte: Der Transistor war leicht, klein, schnell, wenig
störanfällig - und verbrauchte viel weniger Energie als eine Verstärkerröhre.
Für seine Entdeckung erhielt Brattain gemeinsam mit seinen Kollegen John
Bardeen und William Shockley am 10. Dezember 1956 den Nobelpreis
für Physik.
Zur gleichen Zeit
entwickelten die deutschen Forscher Mataré und Welker den ersten
funktionsfähigen „französischen Transistor“ in der kleinen, nicht mit
Westinghouse Electric verbundenen Firma Compagnie des Freins & Signaux
Westinghouse in Aulnay-sous-Bois bei Paris. Im August 1948 reichten sie dafür
eine Patentanmeldung ein. Im Mai 1949 wurde diese europäische Erfindung als
„Transistron“ der Öffentlichkeit präsentiert.
Die ersten Patente
zum Prinzip des Transistors wurden von Julius Edgar
Lilienfeld im Jahr 1925 angemeldet. Lilienfeld beschreibt in seiner Arbeit
ein elektronisches Bauelement, das Eigenschaften einer Elektronenröhre
aufweist und im weitesten Sinne mit dem heute als Feldeffekttransistor
(FET) bezeichneten Bauelement vergleichbar ist. Zu dieser Zeit war es technisch
noch nicht möglich, Feldeffekttransistoren praktisch zu realisieren.
Der
Begriff „Transistor“ ist eine Kurzform des englischen transfer resistor, was in der
Funktion einem durch eine angelegte elektrische Spannung oder einen
elektrischen Strom steuerbaren elektrischen
Widerstand entspricht. Die Wirkungsweise ähnelt der
einer entsprechenden Elektronenröhre, nämlich der Triode.
Transistoren haben
Elektronenröhren als Signalverstärker mittlerweile auf fast allen technischen
Gebieten abgelöst. Teilweise werden Röhren noch in der Sendetechnik im Rundfunk und bei manchen
speziellen Gitarren- und Audioverstärkern
verwendet.
Besonders
stolz machte Brattain damals das Transistorradio. "Das hat es
möglich gemacht, selbst für die Menschen mit den wenigsten Privilegien, Radio
zu hören", sagte er, "unabhängig von Ort, Zeit und politischem
System."
Foto: Benedikt.Seidl
(Own work) [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons
Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:
Am 23. Dezember 1900 gelang dem kanadische Physiker Reginald Aubrey Fessenden die erste drahtlose
Sprachübertragung. Er gründete die National
Electric Signaling Company (NESCO) mit dem Ziel, Morsetelegrafie
zwischen Brant Rock im US-Staat Massachusetts und verschiedenen Orten in den
USA durchzuführen.
Dazu beauftragte er
den schwedisch-amerikanischen Elektroingenieur Ernst Fredrik WernerAlexanderson, einen Maschinensender für Langwellensender zu bauen, einen
sogenannten Alternator, der 1000mal
stärker sein sollte als existierende Anlagen. Zwei Jahre später, 1906,
installierte Alexanderson seinen Alexanderson-Alternator in Fessendens
Funkstation in Brant Rock.
Nachrichten und
Wettermeldungen im Morse-Code gab es zu dieser Zeit bereits, aber die
Übertragung von Sprache und Musik war noch nicht möglich. Fessenden gelang das
mit Hilfe von Alexandersons Hochfrequenzgenerator, der gleich bleibende
elektromagnetische Schwingungen – Radiowellen – aussenden konnte. Über ein
Mikrofon wandelte Fessenden seine Stimme in elektrische Wellen um, so dass
seine Worte über den Äther zum Lautsprecher des Empfängers übertragen wurden.
Mehr dazu im Blogeintrag zum 24. 12. 1906.
Am 23. Dezember 1922 begann die BBC mit der Ausstrahlung täglicher
Nachrichtensendungen (Daily Newscasts).
Am 23. Dezember 1923 begann ein Versuchssender der
südafrikanischen Eisenbahn von einem Kaufhaus in Johannesburg aus ein
Musikprogramm und Nachrichten auszustrahlen. Schon 1924 wurde die
Sendetätigkeit wieder eingestellt.
Am 23. Dezember 1926 startete KEX-AM
in Portland Oregon den Sendebetrieb.
Am 23. Dezember 1928 formte das NBC Radio Network sein USA-weites Netzwerk.
Am 23. Dezember 1938 wurde zum letzten Mal das
Radiohörspiel "Mrs. Wiggs of the Cabbage Patch" nach
dem Roman von Alice Hegan Rice ausgestrahlt.
Die USS Density (AM-218)
nach dem Stapellauf.
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Am 23. Dezember 1964 begann "Wonderful Radio London" (Big L), der
stärkste und populärste englische Piratensender, mit der Ausstrahlung seines
regulären Programmes auf 266 m. An Bord des ehemaligen Minensuchers "MV
Galaxy" (früherer Name USS Density)
wurde ein 17-kW-Sender aufgestellt, der
im Mai 1966 durch einen 75-kW-"RCA"-Sender ersetzt wurde. Das Schiff
operierte in der Nordsee außerhalb der englischen 3-Meilen-Zone und
war neben Radio Caroline der
erfolgreichste Piratensender
der Sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts.
Das professionelle
Programm mit perfekt produzierten "Jingles" und einer perfekten
Musikauswahl - Top 40, US-Hits und LP`s - kam beim europäischen Hörer gut an.
Beliebte Discjockeys wie Paul Kay, Tony Windsor, Chris Denning, Kenny Everett,
Graham Gill, John Peel und viele mehr legten hier den Grundstein für ihren
späteren Ruhm.
Foto: US Navy
(NavSource.org: image) [Public domain], via Wikimedia Commons
Quellen:
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