Montag, 28. Dezember 2015

Radio-Geschichte. 28. Dezember:

Der 28. Dezember in der Geschichte des Radios:

Am 28. Dezember 1975 bestritt die  Veronica Omroep Organisatie“ ihre erste Radiosendung als offiziell zugelassene Sendegesellschaft. Damit lebte der bislang beliebteste Piratensender der Niederlande als offiziell zugelassenes Programm weiter.

Die Geschichte von Radio Veronica begann am 15. Oktober 1959 in Amsterdam.
Eine Gruppe niederländischer Radiohändler gründete damals den „Vrije Radio Omroep Nederland“ (VRON). Die Mitglieder wollten künftig hörerbegleitende und werbefinanzierte Rundfunkprogramme nach amerikanischem und dänischem Vorbild senden. Allerdings konnten solche Projekte wegen der Gesetzeslage in den meisten europäischen Ländern nur außerhalb der Hoheitsgebiete (Drei-Meilen-Zone) verwirklicht werden. Aus dem Namenskürzel der Gesellschaft entstand der Projektname „Veronica“.

Bereits am 9. Dezember 1959 kaufte die Offshore-Radiogesellschaft für 63.000 Gulden (hfl) in Emden das ausrangierte Feuerschiff Borkumriff. VRON entfernte den Laternenturm und rüstete das Schiff als kommerziellen, nicht genehmigten Rundfunksender aus und damit zu einem Sendeschiff. Als Piratensender (Offshoreradio) „Veronica“ lag es bei Scheveningen vor der niederländischen Küste. Radio Veronica eröffnete seinen Sendebetrieb von See am 21. April 1960 auf der Mittelwellenfrequenz 192 Meter (1562,5 kHz).

Am 16. November 1964 wurde es von dem neuen Sendeschiff „HH 294 Norderney“ auf der Ankerposition abgelöst und endgültig außer Dienst gestellt. Die niederländische Bevölkerung liebte ihren Seesender: Mehr als 5 Millionen Hörer zählte die Rundfunk-Kontrollbehörde des Landes im Jahre 1961. Zu dieser Zeit hatte das Königreich 13,5 Millionen Einwohner. Wurden in den ersten Jahren überwiegend niederländische Schlagerproduktionen gespielt, so entwickelte sich der Sender ab 1965 mehr und mehr zur Popmusik-Station.
Trotz des zunehmenden Drucks der anderen Nordsee-Anrainerstaaten, die See-Piratensender abzuschaffen, duldete die niederländische Regierung Radio Veronica, nachdem diverse Demonstrationen (die größte 1973 in Den Haag) den Hörerwillen dokumentiert hatten. Dennoch kam das vorläufige Ende nach der Novellierung des niederländischen Rundfunkgesetzes: Radio Veronica musste seinen Sendebetrieb am 31. August 1974 (Final-Closedown-Day) einstellen.

Am 28. Dezember 1975 startete das Unternehmen Veronica als legale Rundfunkorganisation im Gefüge des niederländischen Rundfunksystems und erhielt Sendezeit auf den verschiedenen Hörfunk- und Fernsehstationen des niederländischen Publieke Omroep. 1985 erreichte die VOO den so genannten A-Status im niederländischen Rundfunksystem und zählte damit zu den großen Sendeorganisationen, welche die Sendezeit auf den öffentlichen Wellen füllen.

Veronica war von 2000 bis 2003 vom niederländischen Äther verschwunden, bis im Jahr 2003 die Sky Radio-Group die Marke wieder aufleben ließ und mit „Radio Veronica – de beste 80s en 90s hits“ auf einer fast landesweiten UKW-Senderkette die größte Legende der niederländischen Radiogeschichte aufrechterhält.

Foto: C.H. van der Niet [CC BY-SA 2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 28. Dezember 1975 führte die „Nederlandse Omroep Stichting“ (NOS) ein neues UKW-Radioprogramm ein. „Hilversum 4“ begann mit der Ausstrahlung von klassischer Musik.

Am 28. Dezember 1975 meldete sich in der international nicht anerkannten arabischen Sahara-Republik Radio Nacional de la Republica Arabe Saharaui Democratica auf Mittelwelle in Hassanya-Arabisch und Spanisch.


Geburtstage:

Martin Milner (1975)
Am 28. Dezember 1931 wurde der US-amerikanische Schauspieler und Moderator Martin Milner geboren. Bereits in den 1950er Jahren arbeitete er mit dem Schauspieler und Produzenten Jack Webb  für dessen Radioserie Polizeibericht zusammen.
Von 1994 bis 2004 moderierte Milner gemeinsam mit Pete Gray beim San Diegoer Radiosender XTRA Sports 690 AM die Angler-Talkshow Let’s Talk Hook-Up.


Foto: ABC Television  [Public domain], via Wikimedia Commons

Quellen:

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