Freitag, 16. Oktober 2015

BLM & BVDW-Webradiomonitor kommt am 22. Oktober

Die Nutzung von Online-Audio-Angeboten über mobile Endgeräte wächst kontinuierlich. Wichtigster Faktor für eine weiterhin positive Markt­entwicklung sind bessere Mobilfunktarife. Als wesentlicher Treiber der Werbenachfrage, die sich bis 2017 verdoppeln soll, wird eine einheitliche Reichweitenmessung gesehen. Das sind zentrale Ergebnisse des Webradiomonitors 2015, den Goldmedia im Auftrag der BLM und der Fokusgruppe Audio im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) erstellt hat. Die vollständigen Ergebnisse werden am 22. Oktober auf den Medientagen München vorgestellt.

Die Anzahl der Online-Audio-Angebote ist in Deutschland im Vergleich zum vergangenen Jahr weiter gestiegen und nähert sich mit 9.792 Angeboten der 10.000er Marke. Gleichzeitig wächst die Nutzung von Online Audio über mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets. Derzeit erfolgt bereits ein Drittel der Abrufe von Online-Audio-Angeboten über mobile Endgeräte (36 Prozent). Für 2017 wird erwartet, dass es fast zwei Drittel sein werden (62 Prozent). Neben mobilen Apps sehen die befragten Experten auch online-fähige Autoradios als wichtigen Treiber der Entwicklung.

Begrenztes Datenvolumen in Mobilfunkverträgen behindert Entwicklung von Online-Audio

Wichtigste Faktoren für eine weiterhin positive Marktentwicklung sind neben einer besseren Netzinfrastruktur vor allem bessere Mobilfunk­tarife: 82 Prozent der Befragten wünschen sich mehr/bessere Flatrates für mobiles Breitband, gut drei Viertel (77 Prozent) eine weitere Verbreitung von LTE und 71 Prozent eine Verbreitung von mobilem Breitband über WLAN. Acht von zehn Befragten (81 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass begrenztes Datenvolumen in Mobilfunkverträgen die Entwicklung der mobilen Nutzung von Online-Audio-Angeboten erheblich behindert.

„Bei der Schnelligkeit des stationären und mobilen Internets rutscht Deutschland immer mehr in die Mittelmäßigkeit. Um die Wachstumschancen im mobilen Bereich nutzen zu können, sind die Online-Audio-Anbieter auf eine leistungsfähige Infrastruktur angewiesen. Hier ist auch die Politik gefragt“, sagt Rainer Henze, Vorsitzender der Fokusgruppe Audio im BVDW.

Stefan Sutor, Referent für Strategie und digitale Entwicklung bei der BLM, betont: „Angesichts der zunehmenden Bedeutung des mobilen Internets für die Nutzung von Online-Audio-Angeboten müssen auch die Mobilfunkanbieter Rahmenbe­dingungen schaffen, die das Radio stärker unterstützen.“

Deutlicher Umsatzschub der Online-Audiowerbeerlöse erwartet

Die Mehrheit (52 Prozent) der werbefinanzierten Anbieter verzeichnete 2014 eine spürbar erhöhte Werbenachfrage. 83 Prozent der Anbieter mit mindestens 10.000 Euro Werbeumsatz verzeichneten sogar eine deutliche Steigerung der Nachfrage. Bis 2016 erwarten die Anbieter eine Verdoppelung des Werbemarktvolumens im Vergleich zu 2014 (+106 Prozent). Während 56 Prozent der Hobby-Anbieter ausschließlich auf Eigenvermarktung setzen, liegt der Anteil bei professionellen Anbietern bei lediglich 27 Prozent. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Anbieter erwarten durch eine einheitliche Reichweitenmessung eine Verbesserung der Vermarktungsmöglichkeiten; im Vorjahr lag dieser Wert bei 55 Prozent. Gut ein Drittel (34 Prozent) der professionellen Online-Audio-Anbieter arbeiten kostendeckend, bei Hobby-Anbietern liegt der Anteil bei 20 Prozent.

Plattformen für die Sender-Hörer-Interaktion werden zunehmend relevanter

Im Vergleich zu 2014 sehen deutlich mehr Anbieter eine wachsende Bedeutung der Sender-Hörer-Interaktion über Social Media (68 Prozent; 2014: 50 Prozent). Bei den für Online-Audio-Angeboten genutzten Interaktionsplattformen liegt Facebook (87 Prozent) vor Twitter (52 Prozent). Musikstreaming-Dienste wie Spotify oder Deezer haben nach Auffassung der Mehrheit der Anbieter (52 Prozent) einen positiven Einfluss auf den gesamten Online-Audiomarkt. Online-Audio-Angebote bieten vor allem eine vielfältige Musikauswahl auf zielgruppenspezifischen Kanälen – Simulcast-Anbieter setzen darüber hinaus auf Wortbeiträge, Infos, Comedy und Sport.

Über den Webradiomonitor 2015

Der Webradiomonitor 2015 wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in Kooperation mit dem Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. von Goldmedia erarbeitet. Die Studie, die inzwischen zum siebten Mal erscheint, basiert auf einer umfangreichen Primärdatenerhebung mittels Befragung der Online-Audio-Anbieter (Werbeträger und Nicht-Werbeträger) in Deutschland im Zeitraum von Juni bis August 2015 und liefert wichtige Daten zu Anbietern, Inhalten, Nutzung und Werbeumsätzen im deutschen Online-Audio-Markt. Erfasst wurden Online-Only-Radios, die Live-Streams der UKW- bzw. DAB-Radiosender, personalisierte Audio-Dienste, Mitmach-Radio-Plattformen (User Generated Radios), Radio-Aggregatoren sowie Musikstreaming-Dienste.

Die Gesamtergebnisse des BLM & BVDW-Webradiomonitors stehen ab dem 22. Oktober zum kostenlosen Download auf den jeweiligen Websites www.blm.de und www.bvdw.org bereit.

Quelle: Pressemitteilung der BLM.

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