Donnerstag, 14. Januar 2016

Radio-Geschichte. 14. Januar

Der 14. Januar in der Geschichte des Radios:


Am 14. Januar 1936 erhielten in den USA die ersten 12 Stationen die Genehmigung, auf Frequenzen über 25 MHz Programme in AM auf experimenteller Basis auszustrahlen (APEX). Es sollten Übertragungsmöglichkeiten für Lokalstationen in einem Frequenzband geschaffen werden, das weniger störanfällig als die Mittelwelle war. Gesendet wurde hauptsächlich im Kurzwellenbereich um 26 MHz sowie in einem Bereich um 43 MHz. Einige Stationen strahlten Sendungen auch auf wesentlich höheren Frequenzen aus. Während meist nur Programme anderer Mittelwellenstationen ausgestrahlt wurden, sendete die Station W9XAZ in Milwaukee/WI ab 1. Januar 1937 auf 26,4 MHz ein eigenes Programm. Im Januar 1940 gab es etwa 50 Stationen. 1941 wurden alle Apex-Stationen geschlossen oder wechselten auf FM (APEX stand für hohe Frequenzen).

Eine Liste der Apex-Sationen von 1940: http://jeff560.tripod.com/1940fm.html

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 14. Januar 1907 meldete Dr. Lee De Forest das Audion zum Patent an, heute unter der Bezeichnung "Triode" bekannt. Mit dieser gasgefüllten Röhre ließ sich die Sprache beim Radioempfang verstärken. De Forest hielt das Gas für einen wesentlichen Teil des Systems. 1912 zeigten andere Ingenieure jedoch, dass die gleiche Triode im vollkommenden Vakuum viel höhere Leistungen erbringen konnte.

Lee De Forest  gilt als einer der Väter des Elektronikzeitalters und bezeichnete sich selbst als "Vater des Radios". Er promovierte 1899 in Yale mit einer Doktorarbeit über Radiowellen und entwickelte einen drahtlosen Telegrafenempfänger. 1902 gründete er die "De Forest Wireless Telegraph Company", aber wie viele andere seiner späteren Firmen scheiterte das Unternehmen an seinen mangelhaften kaufmännischen Fähigkeiten.

De Forest war überaus kreativ und ambitioniert, aber er erkannte oft nicht das wirtschaftliche Potenzial, das in seinen Erfindungen steckte. Während er an der Weiterentwicklung der drahtlosen Telegrafie arbeitete, erfand er das Audion.

De Forests Leben war geprägt von Patentstreitigkeiten, Insolvenzen und vier Ehen. Für ihn waren das Radio und später auch das Fernsehen Medien, die helfen sollten, die kulturelle Vielfalt der USA in alle Haushalte zu bringen. Er ging auch selbst On Air - zuerst 1907 mit einem Gespräch zur Frauenrechtsbewegung. 1910 strahlte er mit Aufnahmen von Enrico Caruso das erste Musikprogramm aus. 1916 baute er in seinen Nachrichtensender die erste Radiowerbung ein - für seine eigenen Produkte - und berichtete über die Präsidentschaftswahlen.

In den zwanziger Jahren arbeitete er am Tonfilm und verbesserte die Arbeit von deutschen Erfindern.
De Forest gründete die De Forest Phonofilm Corporation, konnte aber zu dieser Zeit niemanden in Hollywood für seine Erfindung interessieren. Einige Jahre später entschied sich Hollywood für ein anderes Aufnahmesystem, kam aber später auf die von De Forest entwickelte Technik zurück.
1959/1960 erhielt er einen Oscar für „seine bahnbrechende Erfindung, die den Ton in die bewegten Bildern brachte“, und einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.

Foto: PD


Am 14. Januar 1939 wurde "Honolulu Bound" erstmals über das CBS Radio Netzwerk ausgestrahlt.

Am 14. Januar 1981 hob die bundesstaatliche Aufsichtsbehörde für das Rundfunk- und Fernmeldewesen in den USA, die Federal Communications Commission“ (FCC), alle noch bestehenden Restriktionen auf. Die bisher verbrieften Rechte des Hörers auf Information, öffentliche Unterrichtung und Schutz vor übermäßiger Werbung, wurden nicht mehr vorgeschrieben.

Am 14. Januar 1982 wurde in den bundesdeutschen Kinos Piratensender Powerplay uraufgeführt. Der Film mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger war einer der Kassenerfolge des deutschen Kinos der 1980er Jahre. Es war der erste von vier Filmen der Supernasen-Reihe, die das Duo Krüger/Gottschalk in den Jahren 1981 bis 1985 drehte.
Die Komödie spielt zu einer Zeit, in der es noch keinen privaten Rundfunk in Deutschland gab.
Den Wunsch nach Veränderung des „bescheuerten“ öffentlich-rechtlichen Programms, wie er im Film anfangs formuliert wurde, gab es damals tatsächlich, insbesondere bei jüngeren Hörern.


Geburtstage:

Am 14. Januar 1931 wurde der österreichische Moderator, Autor und Schauspieler Elmar Gunsch geboren.
1957 wurde er Hörfunkmoderator und ging 1961 als Rundfunkjournalist zum Hessischen Rundfunk nach Frankfurt am Main. 1963 berichtete er vom Besuch des US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy in der Frankfurter Paulskirche. Ferner machte er Reportagen für die Sendungen Zeitfunk und Unterwegs in Hessen. Mitte der 1970er Jahre ging er zum Bayerischen Rundfunk, für den er bis in die 1990er Jahre arbeitete. Hier moderierte er zunächst die Sendung Funkpost und ab 1983 die Sendung Das geht ins Ohr, wo er Schlager und Evergreens vorstellte. Von 1980 bis 1983 arbeitete er auch für das deutsche Programm von Radio Luxemburg (RTL) sowie während der 1990er Jahre für den Hörfunksender SWF4 Rheinland-Pfalz.
Wegen seiner markanten, sonoren und weichen Bassstimme erhielt er den Beinamen "The Voice" („Die Stimme“).
Neben seiner Tätigkeit beim Radio war er ein beliebter Moderator von Fernsehsendungen. Am 3. Januar 2013 ist  er kurz vor seinem 82. Geburtstag  an den Folgen eines Sturzes gestorben.


Am 14. Januar 1937 wurde der legendäre Programmdirektor von  KYA, San Francisco und Erfinder des "Boss Radio"-Formats Bill Drake als Philip Yarbrough geboren. Er starb am 29. November 2008 im Alter von 71 Jahren an Lungenkrebs.

Am 14. Januar 1970 wurde die Radioredakteurin Tanja Scholl geboren. Sie arbeitet im Funkhaus Nürnberg als Nachrichtenredakteurin für Radio Gong 97,1.

Quellen:


Dunning, John. (1976). Tune in Yesterday: The Ultimate Encyclopedia of Old-Time Radio, 1925-1976. Prentice-Hall, Inc. ISBN 0-13-932616-2.

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