Freitag, 29. Januar 2016

Radio-Geschichte. 29. Januar

Der 29. Januar in der Geschichte des Radios:

Am 29. Januar 1929 war Walter Winchell das erste Mal im Radio zu hören. Zehn Tage vorher hatte der Kolumnist des "New York Daily Mirror" seinen Vertrag unterzeichnet. Es gibt zwei Quellen, die auf diesen Tag verweisen, John Dunning gibt dagegen in seiner "Encyclopedia of Old-Time Radio" den 12. Mai 1930 an. An dem Tag gab Winchell sein Radio-Debüt beim Sender WABC in New York City. Er war der typische Klatschreporter dieser Zeit, streute Gerüchte und breitete die vermeintlichen Geheimnisse der Schönen und Reichen aus, die jene ihm auch fleißig steckten, um im Gespräch zu bleiben.
Seine Sendung am Sonntagabend wurde in den 1930er bis 1960er Jahren von rund 20 Millionen Menschen gehört.
Im Jahr 1948 hatte Winchell die meistgehörte Radiosendung und übertraf damals sogar Fred Allen und Jack Benny.
Walter Winchell wurde in die Radio Hall of Fame aufgenommen und hat einen Stern auf dem Walk of Fame.

Foto:  ABC Television [Public domain], via Wikimedia Commons.


Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 29. Januar 1951 verkaufte die Major League Baseball die Übertragungsrechte an den Spielen für Radio und Fernsehen für sechs Millionen US-Dollar.

Am 29. Januar 1956 strahlte das CBS Radio Netzwerk erstmals die Drama-Serie  "Indictment"  aus. Bis 1959 ließ sie die Hörer in die Gerichtssäle blicken. Die Reihe basierte auf den Akten des ehemaligen New Yorker Rechtsanwaltes Eleazar Lipsky und war ein Vorläufer der späteren Gerichtsserien in Radio und Fernsehen.
Schwerpunkt der Sendung war die Darstellung einer stichhaltigen Beweisführung, die schließlich in eine Anklage mündete. Hauptfigur der Serie war der Assistenzanwalt Edward McCormick, verkörpert von dem Schauspieler Nat Polen,der vor allem durch seine Rolle als Dr. James Craig in der Fernsehserie “One Life to Live” bekannt wurde.

Bei Old Time Radio gibt es Episoden zum Nachhören.

Geburtstage:

Am 29. Januar 1913 wurde der deutsche Hörfunk- und Fernsehjournalist Peter von Zahn in Chemnitz geboren.
Als Redakteur und Kommentator der ersten Stunde begann von Zahn bereits im Juni 1945 bei Radio Hamburg, das zum 30. September 1945 in den NWDR umgewandelt wurde. Er wurde erster Leiter der Abteilung talks & features, aus der später die Hauptabteilung Wort hervorging. 1948 folgte eine Korrespondententätigkeit in Düsseldorf, 1949 die Leitung dieses Studios. Dort betreute von Zahn die 15-minütige Sendung Von Rhein und Ruhr. Ständige Konflikte mit dem Generaldirektor Adolf Grimme wegen zu provokanter Aussagen führten ihn aber bald ins Ausland.
Als erster festangestellter deutscher Auslandskorrespondent nach dem Zweiten Weltkrieg ging von Zahn in die USA. Von 1951 bis 1960 war er dem deutschen Publikum als Rundfunkkorrespondent in Washington bekannt, zunächst mit der 15-minütigen Radiosendung Aus der neuen Welt, die später auch ins Fernsehen kam.
Nach seiner Zeit in den USA arbeitete Peter von Zahn als freier Autor, Regisseur und Produzent. Er erstellte fast 3.000 Hörfunkbeiträge und über 1.000 Fernsehfilme, zumeist Reportagen. Dabei besaß er einen sehr prägnanten Sprachstil mit eigenwilliger Betonung.
Peter von Zahn verstarb am 26. Juli 2001 in Hamburg nach langer, schwerer Krankheit.

Einige seiner Reportagen sind auf YouTube zu finden:


Quellen:

Herbert Riehl-Heyse Götterdämmerung. Die Herren der öffentlichen Meinung., 224 S., Siedler, Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-75579-4.

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