Sonntag, 21. Februar 2016

Radio-Geschichte. 21. Februar:

Der 21. Februar in der Geschichte des Radios:

Am 21. Februar 1943 feierte das  "Free World Theatre" seine Radiopremiere auf dem "NBC Blue Network". Die Propagandaserie sollte vier Monate lang jeden Sonntagabend ausgestrahlt werden. Produzent und Regisseur aller 19 Folgen war der Dramatiker und Autor Arch Oboler. In den 1930er und 1940 Jahren galt er als eines der größten Talente des Rundfunks. Zwei der Episoden schrieb er selbst. In den USA erschien damals ein Buch mit allen Folgen zum Nachlesen. Das Vorwort dazu verfasste Thomas Mann.
Damals gab es im Radio regelmäßig Hörspielserien zu hören, die einen Bezug zum Krieg hatten. Zielgruppe waren US-amerikanische Patrioten, Militärangehörige und Mitarbeiter von Einrichtungen, die unmittelbar mit dem Weltkrieg zu tun hatten.
Tatsächlich erreichte die Produzenten der Reihe kurz nach der Premiere der ersten Episoden  ein Brief aus dem "Office of War Information" (OWI), in dem stand, dass die Hörspiele dazu beitragen möchten, in den Hörern ein besseres Verständnis für die Gründe dieses Krieges zu verankern.
Oboler selbst plante eine Serie für jene nach eigenen Worten "Zehn Prozent intelligenterer Radiohörer, die hinter die üblichen Nachrichten von der Front blicken wollten" und kündigte an, dass den Geschichten Ideen oder Gedanken von Dichtern, Philosophen oder Politikern zugrunde liegen sollten - von Walt Whitman bis Franklin D. Roosevelt. So engagierte er die großen Namen Hollywoods für seine Serie, wie zum Beispiel John Garfield oder Anne Baxter. Auch die Autoren gehörten zu den besten der damaligen Zeit: Samuel Raphelson, Budd Schulberg und sogar die Romanautorin Pearl S. Buck schrieb für diese Hörspielreihe.

Weitere Ereignisse aus der Radiogeschichte:

Am 21. Februar 1922 startete WHK-AM, Cleveland, Ohio, den Sendebetrieb.

Nekrolog:

Am 21. Februar 1982 starb der US-amerikanische Radio-Discjockey Murray Kaufman  "Murry The K" im Alter von 60 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. In den 1950er bis 1970er Jahren gehörte er zu den einflussreichsten Personen der Rockmusik. Während des großen Hypes der Beatlemania bezeichnete er sich selbst oft als "fünften Beatle".
Er kam aus einer Künstlerfamilie und galt im Hollywood der 1930 Jahre als Kinderstar. Er war in unzähligen Filmen zu sehen. In den 1940er Jahren arbeitete er in der Werbung und promotete Schallplatten und Baseballspieler. Über die New York Giants kam er zum Radio.
In den 1950er Jahren war er Präsident der National Conference of Disk Jockeys.
Seine Erfolgsgeschichte im Radio begann 1958, als er zum Sender WINS/1010 wechselte und von 19.00 bis 23.00 Uhr eine feste Abendsendung bekam, die er "The Swingin' Soiree" nannte. 
Von da an revolutionierte er mit Jingles, Soundeffekten und vor allem seinem manischen Rede-Rhythmus die bis dahin eher betuliche Art der Ansage von im Rundfunk gespielten Liedern.
Der Schriftsteller Tom Wolfe bezeichnete Murray the K als „original hysterischen Discjockey“.

Quellen:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen