Dienstag, 31. Mai 2016

Status Quo - Webradios in Rheinland-Pfalz

Der Ausschuss für Jugendschutz und Medieninhalte und der Rechts- und Zulassungsausschuss der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK) haben in ihrer heutigen Sitzung zusammen mit rheinland-pfälzischen Hörfunkveranstaltern die Ergebnisse einer Webradiostudie diskutiert.

Die LMK beauftragte das Medien Institut unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Andreas Vlašić mit einer Sekundäranalyse (Desk Research) des Webradiomarktes in Rheinland-Pfalz. Ziel der Untersuchung war es, einen Überblick über die Struktur der im Land ansässigen Webradioangebote zu erhalten. Hierzu wurden auch die Musikfarbe und die ausgestrahlten Inhalte des Webradioangebots erfasst. Darüber hinaus sollte aufgezeigt werden, ob es für das Webradioangebot eine eigene App gibt und der Veranstalter eine eigene Webseite für das Angebot betreibt. Bisher fehlte es an einer solchen Studie für Rheinland-Pfalz.

Die Untersuchung konzentrierte sich auf die Angebotsformen der Online-Only-Webradios, Radios, die sowohl über UKW/DAB als auch im Internet verbreitet werden (Simulcast), Online-UKW/DAB+-Submarken, Musik Plattformen (Musik-on-Demand), Personal Radios, User Generated Radios und Inhalte, die über Radio Aggregatoren verbreitet werden. Nicht Gegenstand der Untersuchung waren Downloadshops und Podcasts.

Die nun präsentierten Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die „kleineren“ Webradios zur (musikalischen) Vielfalt beitragen. Vor allem Online-Only-Angebote fokussieren sich vergleichsweise häufiger auf dezidierte Musikrichtungen bzw. Präferenzen ihrer Nutzer (und vermutlich auch Betreiber) wie z.B. Rock, Oldies/Schlager und Jazz.

85 Webradioangebote
Insgesamt wurden im Rahmen der Analyse 85 Webradioangebote gefunden, die Rheinland-Pfalz zugeordnet werden konnten. Der Bezug zum Land ergibt sich durch den Unternehmenssitz (47,1 %), aus einer entsprechenden Kennzeichnung durch den Aggregator (32,9 %) oder dem Studiositz (20 %).

Es konnte festgestellt werden, dass die Angebote annähernd zu gleichen Teilen als Simulcast- (44,7 %) bzw. Online-Only-Angebote (55,3 %) verbreitet werden.

Die Untersuchung der Finanzierungsform ergab, dass der größte Teil der Webradios privatrechtlich organisiert ist (82,4 %), wobei nur rund zwei Fünftel der Angebote eigenständig werbefinanziert sind, d. h. den Charakter eines professionellen Angebots haben. 12,9 % der Webradios in Rheinland-Pfalz werden durch den öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunk verbreitet, 4,7 % entfallen auf Angebote, die eindeutig als nicht-kommerzielle Initiativen erkennbar sind.

Die Mehrzahl der Angebote (67,1 %) ist im Internet durch eine eigene Webseite vertreten, die restlichen 32,9 % sind nur über die Seite des Aggregators repräsentiert. Betrachtet man nur die Webseitenangebote der Online-Only-Angebote, so kehrt sich dieses Bild um: Webradios dieser Übertragungsart haben nur äußerst selten eine eigene Webseite (10,6 %). Alle anderen sind nur über die Webseite eines Aggregators abrufbar (89,4 %). Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die geringe Reichweite und fragliche ökonomische Fundierung dieser Angebote.


Interaktion mit den Nutzern

In einem nächsten Schritt wurde die crossmediale Verknüpfung der Webradios intensiver betrachtet. In erwartbarer Weise nutzen viele Webradios vergleichsweise intensiv diese Möglichkeit, auch zur Interaktion mit den Nutzern. Facebook als Social-Media-Kanal hat hierbei den größten Stellenwert (78,8%), gefolgt von Twitter (74,1 %) und einer Kommentarfunktion (48,2 %). Eine eigene Sender-Applikation hingegen ist eher selten (11,8 %).


Die Analyse der inhaltlichen Positionierung ergab, dass sich 35,3 % der Angebote in der musikalischen Programmierung am Format „Adult Contemporary“ orientieren. Das s.g. AC-Format zeichnet sich durch einen ausgewogenen Musikmix aus Pop- und Rockmusik der letzten drei Jahrzehnte bis hin zur Gegenwart aus. Da der Fokus dieses Formates auf Musik für eine breite Zuhörerschaft liegt, stehen Nachrichten und Wortbeiträge eher im Hintergrund. Die in diesem Format angesprochene Zielgruppe ist im Alter zwischen 19-49 Jahren verortet.

Die übrigen Formate Contemporary Hit Radio (CHR), Album oriented Rock (AOR), Easy Listening (EZ), Middle of the Road (MOR) und „deutsch orientierte, melodiöse Formate“ (DOM) finden sich vergleichsweise differenziert repräsentiert.

Schwierige Erfolgsanalyse
In wie weit die Webradioangebote erfolgreich sind und von den Hörern rezipiert werden, ist schwierig zu beurteilen, da v.a. für die kleineren Radioprogramme keine belastbaren Nutzungsdaten vorliegen. Als Indiz hierfür wurden deshalb in der vorliegenden Untersuchung positive Bewertungen auf dem am häufigsten genutzten Social-Media-Kanal Facebook erfasst. Hierbei zeigt sich, dass 50,6 % der Webradioangebote weniger als 1.000 Likes haben. Demgegenüber stehen die Webradioprogramme von Das Ding, bigFM und SWR3, die auf über 100.000 Likes kommen. Es liegt deshalb die Vermutung nahe, dass v.a. Simulcast-Angebote eine hohe Reichweite erzielen. Diese Vermutung wird gestützt, wenn man sich vor Augen führt, dass die Mehrheit der Online-Only-Angebote nur über die Website eines Aggregators wie z.B. lauf.fm abrufbar ist. Gleichzeitig muss jedoch festgehalten werden, dass der Rückschluss von Facebook-Likes auf die Anzahl der Hörer nur eingeschränkt möglich ist, da ein „Like“ nicht notwendigerweise die Nutzung des Angebots bedeutet, „Likes“ eher von jüngeren Hörern erfolgen und rund 21 % der erfassten Angebote nicht mit einer eigenen Facebook-Seite vertreten sind.

Ausblick

Der vollständige Ergebnisbericht wird im Rahmen der LMK-Studienreihe auf der Homepage veröffentlicht (http://www.lmk-online.de/aktuelles/publikationen/studienreihe.html). Darin ist ebenfalls eine kurze Charakterisierung aller rheinland-pfälzischen Webradioangebote enthalten.

Quelle: Pressemitteilung der LMK.

Radio-Geschichte. 31. Mai:

Der 31. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 31. Mai 1926 begann "Radio Basel" mit Versuchssendungen über den Telefoniesender der Aviatik.

Am 31. Mai 1943 strahlte das NBC Blue Network erstmals die Teenager-Sitcom "Archie Andrews" aus. Die Radioserie basierte auf dem gleichnamigen Comic, der 1941 erstmals veröffentlicht wurde. Nach einem Jahr wechselten die Hörspiele zum Mutual Broadcasting System, wurden aber von 1945 bis 1953 wieder von NBC ausgestrahlt.

Hier gibt es eine Originalfolge zum Nachhören.

McBride und Eleanor Roosevelt
Am 31. Mai 1949 feierten 35.000 Radiohörer im New Yorker Yankee Stadion die Radiomoderatorin Mary Margaret McBride. Es war ihr 15jähriges Radio-Jubiläum, und noch viele weitere Jahre sollten folgen.
1934 hatte es mit der "Martha Deane Show" begonnen, ihrer erste eigenen Radiosendung, die sie bis 1940 moderierte. 1937 übernahm sie dann mit The Mary Margaret McBride Show ihre zweite Radiotalkshow, die sie bis zu ihrem Tode im Jahr 1976 moderierte. Im Laufe ihrer langjährigen Karriere liefen diese Sendungen bei den Radiostationen WOR (AM), WGHQ, CBSABC sowie NBC.
Für ihre Verdienste erhielt sie einen „Stern“ auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Radio.

Foto:  Franklin D. Roosevelt Library und Museum (PD).

Am 31. Mai 1958 wurde die erste offizielle Sendung von "Radio Nacional de Brasilia" ausgestrahlt. Erste Testsendungen für das Ausland begannen 1972.

Am 31. Mai 1987 nahm Radio Athen“ auf der UKW-Frequenz 98,4 MHz den Betrieb als Gemeinde-Radio auf. Etwas später meldete sich auch „Pireus Kanal 1“. Die beiden nicht öffentlich-rechtlichen, zum Teil werbefinanzierten Stationen erhielten 1988 eine offizielle Lizenz.

Am 31. Mai 2009 wurde über die großen US-amerikanischen Premiere Networks die letzte Folge der beliebten Radiosendung "Costas on the Radio" ausgestrahlt. Die wöchentliche Show war nach ihrem Moderator Bob Costas benannt. Er führte Interviews mit Sportlern, Prominenten und Journalistenkollegen, ähnlich, wie sein Kollege Larry King es früher ebenfalls im Radio gemacht hatte.

Geburtstage:

1894: Fred Allen: US-amerikanischer Schauspieler, Komiker und Radiomoderator  - siehe Kalenderblatt vom 17. März.

1908: Don Ameche: US-amerikanischer Schauspieler und Radiomoderator.

Nekrolog:

1985: Arch MacDonald: US-amerikanischer Rundfunkjournalist.

2016: Rupert Neudeck: deutscher Journalist und Menschenrechtler. 1971 begann Neudeck als hauptberuflicher Journalist bei der katholischen Funk-Korrespondenz in Köln, 1976 wechselte er dann in den Freien Journalismus. 1977 wurde er Redakteur beim Deutschlandfunk, Abteilung Politisches Feature.

Weltweit bekannt wurde Neudeck 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Boat People mit der Cap Anamur.

Quellen:

Montag, 30. Mai 2016

Radio-Geschichte. 30. Mai:

Der 30. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 30. Mai 1926 nahm die  niederländische Radioorganisation "Vrijzinnig Protestantse Radio Omroep" (VPRO) von Hilversum aus den Sendebetrieb auf. Der heute öffentlich-rechtliche Sender wurde damals als religiöser Sender der niederländischen Freisinnigen gegründet. Die Glaubensgemeinschaft versteht sich als Vertreterin eines nicht-dogmatischen freien Christentums.
1968 wurde von dem hinter dem Akronym steckenden religiösen Bekenntnis losgelassen.

Am 30. Mai 1935 war auf dem NBC Blue Network zum ersten Mal die Talksendung "Americas Town Meeting" zu hören. Der Titel der Folge lautete "Which Way America: Fascism, Communism, Socialism or Democracy?" (Übersetzt etwa: "Wohin geht Amerika: Faschismus, Kommunismus, Sozialismus oder Demokratie?"). Die Diskussionssendung wurde bald umbenannt in "Americans Town Meeting of the Air".
Die Programmverantwortlichen bei NBC hätten niemals geglaubt, dass die Sendung so beliebt werden würde. Ursprünglich hatten nur 18 der an NBC angeschlossenen Sender die Premiere aus der New York City Town Hall übertragen.
Ein als sechswöchiger Radioversuch angelegtes Programm blieb bei ABC, dem Nachfolger des NBC Blue Networks, schließlich 21 Jahre lang auf Sendung und wurde erst 1956 eingestellt.

Hier gibt es eine Originalfolge zum Nachhören.
Und hier ist die Pilotfolge zu hören.

Am 30. Mai 1938 strahlte CBS Radio erstmals das Radio-Serial "Joyce Jordan, Girl Intern" aus. Zehn Jahre später erzählte die Nachfolgeserie "Joyce Jordan, MD" die Erlebnisse der mittlerweile erwachsenen Protagonistin. Aus dieser Timeline entwickelte sich die Serie "The Brighther Day", die acht Jahre lang im Radio ausgestrahlt wurde und in den Jahren 1954 bis 1956 auch als Fernsehserie produziert wurde.

Hier gibt es die Pilotfolge von "The Brighther Day" zum Nachhören.

Quellen:


Sonntag, 29. Mai 2016

Radio-Geschichte. 29. Mai:

Der 29. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 29. Mai 1929 wurde in Helsinki die "Finish Broadcasting Company" gegründet. Verschiedene private Radio-Stationen wurden von der Regierung übernommen und zusammengeschlossen. Gesendet wurde aus Tammerforst und Pori.

Am 29. Mai 1929 wurde der Grundstein des Berliner Rundfunkhauses gelegt. Es war der Auftakt für den Bau eigener Funkhäuser der meisten deutschen Sendegesellschaften.

Am 29. Mai 1969 wurden die "Nederlandse Radio Unie" und die "Nederlandse Televisie Stichting" aufgelöst. An deren Stelle trat die "Nederlandse Omroep Stichting" (NOS). Die Dachorganisation der verschiedenen Radiogesellschaften war zuständig für die Studios in Hilversum, koordinierte den Programmablauf und verfügte auch über eigene Sendezeit.

Am 29. Mai 1989 wurden in Hessen neue UKW-Frequenzen ausgeschrieben.

Am 29. Mai 1991 streiken die Mitarbeiter von Radio Tirana“ 24 Stunden lang. Sie solidarisieren sich mit dem Generalstreik im Land, den unabhängige Gewerkschaften ausgerufen hatten.

Am 29. und 30. Mai 2001 fanden im Nürnberger Messezentrum die Lokalrundfunktage 2001 statt.

Geburtstage:

1903: Bob Hope: US-amerikanischer KomikerSchauspieler und Entertainer - siehe Kalenderblatt vom 4. Januar.

1930: Ekkehard Schall: deutscher Regisseur, Bühnen- und Filmschauspieler. Er nahm viele Hörspiele auf, meistens für den Rundfunk der DDR.

Nekrolog:

1943: Vaughn De Leath: US-amerikanische Sängerin, die in den 1920er Jahren zu Bekanntheit gelangte und die Beinamen The Original Radio Girl (dt.: Das Original-Radiomädchen) und First Lady of Radio (dt.: First Lady des Radios) führte.
Über den ersten Radioauftritt ist die Quellenlage unsicher. Widersprüchlichen Quellenangaben zufolge soll sie im Dezember 1919 oder im Januar 1920 auf Bitten des Radiopioniers Lee De Forest in dessen Versuchslabor in New York City vor einigen Dutzend Zuhörern gesungen haben.
1923 wurde sie eine der ersten weiblichen Manager eines Radiosenders, WDT in New York City.
Ihr letzter öffentlicher Auftritt fand am 6. Januar 1939 anlässlich des Jahrestages von Voice of Firestone Radio Hour statt.

Fanny Brice 1911
1951: Fanny Brice: US-amerikanische Komikerin, Entertainerin, Sängerin, Theater- und Filmschauspielerin.
Von 1936 bis zu ihrem Tod 1951 spielte sie in einer äußerst erfolgreichen wöchentlichen Radiosendung das vorwitzige Baby Snooks, eine Rolle, die sie für die Ziegfeld Follies entwickelt hatte. Als Baby Snooks wirkte sie auch im November 1950 in Tallulah Bankheads aufwändiger Variete-Sendung The Big Show (NBC Radio) mit, zusammen mit Groucho Marx und Jane Powell


Foto: Bain News Service [Public domain], via Wikimedia Commons

2015: Walter Mossmann: deutscher Liedermacher, Autor, Journalist und Regisseur. Ab 1970 moderierte er eine kritische Jugendsendung beim Südwestfunk. Später wirkte er als freier Autor und Herausgeber (Artikel, Radio-Features, Kooperation bei Text-Sammlungen, in Film- und Theaterprojekten) und als Aktiver in sozialen Bewegungen.

Quellen:

HÖR ZU-Radioguide 2010/2011 Seite 167
Tim Gracyk, Frank W. Hoffmann: Popular American Recording Pioneers 1895-1925. Routledge, 2000, ISBN 978-1-56024-993-1, S. 89–93.

Samstag, 28. Mai 2016

Radio-Geschichte. 28. Mai:

Der 28. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 28. Mai 1941 wurde offiziell durch den Gouverneur von Macau der Auslandsdienst der Kurzwellenstation "CRY 9" eröffnet. Erste Testsendungen aus dem Postgebäude waren am 22. April des gleichen Jahres ausgestrahlt worden.

Am 28. Mai 1952 begann in Stockholm  eine europäische Wellenverteilungskonferenz ab, an der Delegationen aus 31 Ländern teilnehmen. Die Konferenz der "Union Internationale des Télécommunications" (UTI)  erarbeitete bis zum 30. Juni einen Gesamtplan für 633 Fernsehstationen und 2075 UKW-Radiosender in Europa.

Am 28. Mai 1983 nahm der ägyptische Auslandsrundfunk Radio Kaironach vierjähriger Unterbrechung das Programm in persischer Sprache wieder auf.

Nekrolog:

1986: Don MacLaughlin: US-amerikanischer Schauspieler. Bekannt wurde er in den 1940er und 1950er Jahren durch die Titelrolle  in der Radioserie David Harding, Counterspy. Die Abenteuer des smarten Spions blieben 15 Jahre bei NBC und Mutual auf Sendung  - siehe Kalenderblatt vom 18. Mai.

Hier gibt es eine Originalfolge zum Nachhören.
Phil Hartman

1998: Phil Hartman: kanadischer SchauspielerGrafikdesigner und Drehbuchautor. Unter anderem spielte er die Rolle des Bill McNeil in der Sitcom "NewsRadio." Am 28. Mai 1998 wurde er von seiner dritten Frau Brynn nach einem Streit im Schlaf erschossen.

Foto: Paul Hartmann (CC BY-SA 3.0), via Wikimedia Commons.

Quellen:


Freitag, 27. Mai 2016

Radio-Geschichte. 27. Mai:

Der 27. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 27. Mai 1903 wurde in Berlin das deutsche Unternehmen Telefunken gegründet.
Telefunken und seine Nachfolgeunternehmen bauten Sende- und Empfangsgeräte für die Funktelegrafie, den Rundfunk sowie die drahtlose und kabelgebundene Übertragungstechnik.
Die Firma verdankt ihre Existenz einem Schlichterspruch von Kaiser Wilhelm II., denn vorher stritten sich Siemens und AEG um die Patente der Techniken zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung. Die eine Gruppe um Adolf Slaby und Georg Graf von Arco entwickelte bei der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) für die Kaiserliche Marine, die andere unter Karl Ferdinand Braun bei Siemens & Halske (S & H) für das Deutsche Heer.
So gründeten die beiden Firmen als Gemeinschaftsunternehmen zu gleichen Teilen die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., System Telefunken mit einem Stammkapital von 300.000 Mark. Erster technischer Direktor war Georg Graf von Arco.
Radio Telefunkon 3/26a (1926)
Ab 1923 baute Telefunken Rundfunksender bzw. -empfänger. Mit dem Aufkommen des Rundfunks waren die Jahre von 1924 bis zur Weltwirtschaftskrise 1929 besonders umsatzstark.
Das Unternehmen hielt über 20.000 Patente.
Anfang 1967 fusionierte dieTelefunken AG mit ihrer Muttergesellschaft AEG zur Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft AEG-TELEFUNKEN. 1979 wurde die Firma in AEG-Telefunken Aktiengesellschaft geändert. Nach der Übernahme durch Daimler-Benz im Jahre 1985 änderte sich deren Name in AEG Aktiengesellschaft und die restlichen Telefunken-Geschäftsbereiche wurden diversen neuen Gesellschaften übertragen. Die AEG AG ist seit 1996, dem Jahr der Löschung im Handelsregister von Frankfurt am Main, nicht mehr existent.
Heute ist Inhaberin der Rechte an der Marke die Telefunken Licenses GmbH, welche Lizenzen zur Verwendung des Begriffs „Telefunken“ erteilt.

Foto: By Hihiman (Own work), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons.

Geburtstage:

1894: Dashiell Hammett: US-amerikanischer Schriftsteller. Er gilt noch vor Raymond Chandler als der Begründer des amerikanischen Kriminalromans. Seine bekanntesten Werke wie "Der Malteser Falke" oder "Der dünne Mann" wurden auch als Radiohörspiele inszeniert. Aus dem Protagonisten des Malteser Falken ging sogar eine eigene Radioserie hervor: "The Adventures of Sam Spade".
Hier gibt es eine Originalfolge zum Nachhören.

1911: Vincent Price:  US-amerikanischer Schauspieler und Autor. Neben seiner Bühnen- und Filmpräsenz war er auch für seine markante Stimme bekannt, die nicht nur als Erzähler in Michael Jacksons Thriller zu hören ist, sondern auch in Radioproduktionen (BBC, NBC).

Quellen:


Donnerstag, 26. Mai 2016

Radio-Geschichte. 26. Mai:

Der 26. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 26. Mai 1924 nahm die Schlesische Funkstunde den Betrieb auf und strahlte ein Programm auf Mittelwelle aus. Die Rundfunkanstalt hatte ihren Hauptsitz nebst Hauptsender in Breslau. In Görlitz und Gleiwitz/Gliwice wurden zusätzlich 2 Nebensender errichtet. Der Sender Gleiwitz ging durch den fingierten Überfall am Vorabend des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte ein.

Foto: J. Karkonoska

Am 26. Mai 1936 meldete sich auf den Bahamas mit 500 Watt die Station "ZNS" auf 600 kHz. Diese Frequenz wurde 1947 Kuba zugeteilt, was einen Wechsel auf 1540 kHz erfordert. Die staatliche Finanzierung von Radio Bahamas wurde 1950 gestrichen. Durch Radiowerbung wurde der Wegfall kompensiert.

Am 26. Mai 1940 strahlte CBS erstmald das Bildungsprogramm "Invitation to Learning" aus. Die 30minütige Sendung brachte es in 24 Jahren auf 1200 Episoden und wurde erst 1964 eingestellt.

Am 26. Mai 1942 wurde in den USA der "Armed Forces Radio Service" (AFRS) gegründet. Mit diesem Angebot eines vertraut klingenden Radioprogrammes sollte die Moral der Truppe unterstützt und gefördert werden.

Am 26. Mai 1983 wurde in Basel  der „Förderverein Satelliten-Rundfunk und andere Kommunikationssysteme“ gegründet.

Geburtstage:

1886: Al Jolson: US-amerikanischer Sänger und Entertainer. Er prägte die amerikanische Radiolandschaft der 1930er und 1940er Jahre.
Nach dem Erfolg von The Jazz Singer trat Jolson in zwölf weiteren Filmen auf. Seine schauspielerischen Fähigkeiten erreichten nicht die Qualität, die er als Live-Entertainer hatte, dennoch waren die meisten seiner Filme Publikumserfolge.

Hier gibt es eine Originalfolge der Al-Jolson-Show zum Nachhören.

John Wayne 1963


1907: John Wayne: US-amerikanischer Schauspieler, Produzent und Regisseur. Wayne trat auch in vielen Radiosendungen auf und spielte in Hörfilmen seiner großen Erfolge, wie "Red River," "She Wore a Yellow Ribbon," und "Movie Time, USA" mit.

Foto: US Army Pictorial Center



1951: Ilona Christen: deutsch-schweizerische Fernseh- und Hörfunkmoderatorin  - siehe Kalenderblatt vom 31. Juli.

Quellen:

Mittwoch, 25. Mai 2016

Radio-Geschichte. 25. Mai:

Der 25. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 25. Mai 1927 erhielt der Radio-Ingenieur und Erfinder Walter S. Lemmon eine Lizenz von der "Federal Radio Commission" (FRC). Damit durfte er für sein Projekt "World Radio University" im Raum Boston den ersten offiziellen Kurzwellensender der USA betreiben. Die Station erhielt das Rufzeichen "W1XAL" und begann am 15. Oktober 1927 mit Testsendungen. Der regelmäßige Sendebetrieb wurde 1931 aufgenommen.

Am 25. Mai 1931 nahm das polnische Radio in Warschau den stärksten Sender Europas in Betrieb.

Funkhaus Masurenallee 1955

Am 25. Mai 1945 wurde über den Sender im Funkhaus Masurenallee und in der Presse ein Aufruf verbreitet, in dem die Hörer um Mithilfe bei der Beschaffung von Sendematerial wie Literatur, Schallplatten und Noten gebeten wurden, die sie dem "Berliner Rundfunk" leihweise zur Verfügung stellen sollen.

Am 25. Mai 1983 wurde der „Verband der Schweizerischen Lokalradio-Stationen“ (VSLR)  in Zürich gegründet. Vorläufiger Geschäftssitz war Basel.

Geburtstage:

1922: Kitty Kallen: US-amerikanische Popsängerin, ihre Karriere startete mit der Kinder-Radiosendung The Children's Hour. Später bekam sie eine eigene Sendung beim Radiosender WCAU in Philadelphia. Als Teenager sang sie bereits in den Big Bands von Jan Savitt (1936),Artie Shaw (1938) und Jack Teagarden (1940). 1954 erreichte sie mit dem Song „Little Things Mean A Lot“  Platz 1 der US-Charts und notierte 26 Wochen in den Top 30.

1970: Fred Schreiber: deutscher Radio- und Fernsehmoderator, Autor, Sprecher und Sänger. Im Radio moderierte Schreiber lange Jahre auf FM4 die Sendungen Update und Connected und sprach viele der dort eingesetzten Jingles.

Quellen:
Wikipedia

Dienstag, 24. Mai 2016

Radio-Geschichte. 24. Mai:

Der 24. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 24. Mai 1945 war der niederländische Auslandsdienst über den Sender der "BBC London" wieder zu hören. Das Programm wurde aus dem "Philips"-Studio in Eindhoven über einen Mittelwellensender auf 415 m ausgestrahlt, in London aufgefangen und über Kurzwellensender weiterverbreitet.

Lys Assia beim Eurovision Song Contest 1958 in Hilversum

Am 24. Mai 1956 wurde erstmals der Schlagerwettbewerb "Grand Prix Eurovision de la Chanson" übertragen. Die Veranstaltung aus dem Kursaal Lugano wurde von Eurovisions-Ländern und zahlreichen ausländischen Radiostationen übernommen.
Gewinner der Palme war damals die Schweiz mit dem Lied "Refrains", gesungen von Lys Assia.


Foto:  nl:Nederlandse Televisie Stichting (CC BY-SA 3.0 nl, via Wikimedia Commons).

Am 24. Mai 1982 begann „Radiobras“, der brasilianische Auslandsdienst, nach fünfjähriger Sendepause wieder mit der Ausstrahlung der deutschsprachigen Programme.

Am 24. Mai 1982 begann die „Europäische Rundfunkunion“ unter dem Namen „Eurikon“ mit der Verbreitung eines Testprogrammes über den Satelliten OTS 2. Die Beiträge wurden aus London, Rom, Wien, Hilversum und München zugeliefert.

Am 24. Mai 1985 begann in München Radio Gong 2000 zu senden.

Geburtstage:

1904: Sefton Delmer: britischer Journalist  - siehe Kalenderblatt vom 24. Oktober.

Nekrolog:

1965: Lucien Lévy: französischer Ingenieur, Erfinder und Radiounternehmer. Er gilt als Erfinder des Überlagerungsempfängers (Superheterodyne), der brauchbare Radioschaltungen ermöglichte.
Mitte der 1920er Jahre eröffnete er den nach seinen Initialen benannten privaten Radiosender, Radio LL .

Quellen:

Montag, 23. Mai 2016

Radio-Geschichte. 23. Mai:

Der 23. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 23. Mai 1922 wurde erstmals eine politische Debatte im Radio übertragen. Die Radiostation WJH in Washington DC strahlte eine Aussprache über eine Einführung der Sommerzeit aus. US-Präsident Warren G. Harding hatte angeordnet, den Arbeitsbeginn städtischer Angestellter auf acht Uhr morgens vorzuverlegen, um das Tageslicht besser zu nutzen und Energie zu sparen.
Privaten Arbeitgebern wollte er das jedoch nicht vorschreiben und stellte ihnen frei, ebenso oder anders zu verfahren.
Harding war den technischen Revolutionen seiner Zeit gegenüber aufgeschlossen: als erster US-Präsident ließ er sich einen Rundfunkempfänger ins Weiße Haus stellen.

Foto: Copyright by Moffett, Chicago. J241772 U.S. Copyright Office (Public domain, via Wikimedia Commons).

Am 23. und 24. Mai 2000 fanden im Nürnberger Messezentrum die Lokalrundfunktage 2000 statt.

Geburtstage:

1910: Artie Shaw: US-amerikanischer Jazz-KlarinettistArrangeurKomponistBandleader und Autor.

Quellen:

BLM

Sonntag, 22. Mai 2016

Radio-Geschichte. 22. Mai:

Der 22. Mai in der Geschichte des Radios:

Am 22. Mai 1922 wurde die Deutsche Stunde gegründet. Sie beantragte noch im Mai eine Sendegenehmigung bei der Reichspost. Laut Gesellschaftsvertrag war die Aufgabe der Deutschen Stunde „die gemeinnützige Veranstaltung von öffentlichen Konzerten und Vorträgen, belehrenden, unterhaltenden sowie alle weitere Kreise der Bevölkerung interessierenden Darbietungen auf drahtlosen Wege im Deutschen Reiche“. Vorstand der Gesellschaft wurde der Chefredakteur des Eildienst Ernst Ludwig Voss.

Mit den heutigen Gewohnheiten der Radionutzung hatte das damals nichts zu tun. Selbst in den USA wurde das Radio zu diesem Zeitpunkt schon viel breiter eingesetzt. Im Deutschen Reich sollte das Hören von Radiosendungen ein Gemeinschaftserlebnis sein. Die Deutsche Stunde hatte ihr Programm damals als so genannten Saalfunk konzipiert, der in Kino- und andere Versammlungsräume übertragen werden sollte.
Aufgrund der schlechten Ton- und Übertragungsqualität blieb der Erfolg aus und so wurde der Plan eines zentralisierten deutschen Rundfunks aufgegeben. Private Investoren gründeten bald gemeinsam mit der Reichspost regionale Rundfunkgesellschaften.


Am 22. Mai 1922 startete WGR-AM, Buffalo, New York den Sendebetrieb.

Jack Benny







Am 22. Mai 1955 strahlte CBS die letzte Originalfolge der Comedyshow von Jack Benny aus. 23 Jahre lang war der US-amerikanische Entertainer und Schauspieler Benny zu hören gewesen.  Einige der Shows wurden in den Jahren 1956 bis 1958 unter dem Titel "Best of Benny" wiederholt. Benny war damals einer der beliebtesten Komiker seiner Generation. Er wanderte wie viele seiner Kollegen zum Fernsehen ab.


Nekrolog:

1998: Robert W. Morgan: US-amerikanischer  Top 40 DJ - siehe Kalenderblatt vom 9. Januar.

2007:  W. Leonard Evans, Jr: US-amerikanischer Radiounternehmer - siehe Kalenderblatt vom 20. Januar.

Quellen:

Winfried B. LergDie Entstehung des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen Mittels (= Beiträge zur Geschichte des deutschen Rundfunks. Bd. 1). Knecht, Frankfurt am Main, 1965, S. 120.
Konrad DusselDeutsche Rundfunkgeschichte. 3., überarbeitete Auflage. UVK-Verlags-Gesellschaft, Konstanz 2010, ISBN 978-3-86764-231-6, S. 27–33.

Samstag, 21. Mai 2016

Radio-Geschichte. 21. Mai:

Der 21. Mai in der Geschichte des Radios:

Raymond Burr (1961),
im Hintergrund weitere Darsteller
der CBS-TV-Serie 
Perry Mason

Geburtstage:

1917: Raymond Burrkanadischer Theater-, Fernseh- und Filmschauspieler. Er war auch in Radioserien zu hören, sprach unter anderem in der die Radio-Western-Serie "Fort Laramie- siehe Kalenderblatt vom 22. Januar.


1932: Gabriele Wohmann: deutsche Schriftstellerin, schrieb neben Büchern auch viele Hörspiele für die öffentlich-rechtlichen Radiosender.

Nekrolog:

1961: B. J. Palmer: US-amerikanischer Chiropraktiker und Radiounternehmer - siehe Kalenderblatt vom 18. Februar.

1995: Walter Richard Langer: österreichischer Moderator und einer der profiliertesten Jazzexperten Österreichs.

Quellen: