Der 22. Mai in der Geschichte des Radios:
Am 22. Mai 1922 wurde die Deutsche Stunde
gegründet. Sie beantragte noch im Mai eine Sendegenehmigung bei der Reichspost. Laut Gesellschaftsvertrag war die Aufgabe der
Deutschen Stunde „die
gemeinnützige Veranstaltung von öffentlichen Konzerten und Vorträgen,
belehrenden, unterhaltenden sowie alle weitere Kreise der Bevölkerung
interessierenden Darbietungen auf drahtlosen Wege im Deutschen Reiche“. Vorstand der Gesellschaft wurde der Chefredakteur des Eildienst Ernst Ludwig Voss.
Mit
den heutigen Gewohnheiten der Radionutzung hatte das damals nichts zu tun.
Selbst in den USA wurde das Radio zu diesem Zeitpunkt schon viel breiter
eingesetzt. Im Deutschen Reich sollte das Hören von Radiosendungen ein
Gemeinschaftserlebnis sein. Die Deutsche Stunde hatte ihr Programm damals als
so genannten Saalfunk konzipiert, der in Kino- und andere
Versammlungsräume übertragen werden sollte.
Aufgrund der
schlechten Ton- und Übertragungsqualität blieb der Erfolg aus und so wurde der
Plan eines zentralisierten deutschen Rundfunks aufgegeben. Private Investoren
gründeten bald gemeinsam mit der Reichspost regionale Rundfunkgesellschaften.
Über die Deutsche Stunde
in Bayern steht mehr im Kalenderblatt
vom 18. September.
Am 22. Mai 1922 startete WGR-AM,
Buffalo, New York den Sendebetrieb.
Jack Benny |
Am 22. Mai 1955 strahlte CBS die letzte Originalfolge der Comedyshow von Jack Benny aus. 23 Jahre lang war der US-amerikanische Entertainer und Schauspieler Benny zu hören gewesen. Einige der Shows wurden in den Jahren 1956 bis 1958 unter dem Titel "Best of Benny" wiederholt. Benny war damals einer der beliebtesten Komiker seiner Generation. Er wanderte wie viele seiner Kollegen zum Fernsehen ab.
Nekrolog:
2007: W. Leonard Evans, Jr: US-amerikanischer
Radiounternehmer - siehe Kalenderblatt
vom 20. Januar.
Quellen:
Winfried B. Lerg: Die Entstehung des
Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen
Mittels (= Beiträge zur
Geschichte des deutschen Rundfunks. Bd.
1). Knecht, Frankfurt am Main, 1965, S. 120.
Konrad Dussel: Deutsche
Rundfunkgeschichte. 3.,
überarbeitete Auflage. UVK-Verlags-Gesellschaft, Konstanz 2010, ISBN 978-3-86764-231-6, S. 27–33.
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